Bereits seit 1892 dampften Reisezüge dieser Schmalspurbahn von Wolkenstein durch das Pressnitztal nach Jöhstadt hinauf. Viele Anwohner und Gäste schlossen ihr "Bahn´l" ins Herz. Ausflügler, Urlauber, aber auch die Arbeiter des Kühlschrankwerkes in Niederschmiedeberg nutzen diese Bahn rege. Eine besondere Bedeutung kam dem Güterverkehr auf dieser Strecke zu. Viele kleine Fabriken der Kartonagenherstellung waren Güterverkehrskunden. Der Schwerpunkt des Güterverkehrs lag aber beim Kühlschrankwerk in Niederschmiedeberg, wobei Rohstoffe und Kohle angeliefert wurden und die fertigen Kühlschränke versandt wurden. Der Gütertransport wurde mittels Rollfahrzeuge abgewickelt, das heißt, der Regelspurgüterwagen wurde huckepack transportiert und dazu in Wolkenstein auf ein schmalspuriges Rollfahrzeug aufgerollt.Wichtige Instandhaltungsarbeiten an dieser Strecke wurden unterlassen und 1984-1986 wurde die Strecke etappenweise stillgelegt und zügig zurückgebaut. Bedingt durch die politische Wende in der damaligen DDR fanden sich mehr und mehr Eisenbahnfreunde zusammen und setzten sich das Ziel, ein Teilstück dieser landschaftlich reizvollen Eisenbahnstrecke wieder aufzubauen und als Museumsbahn zu betreiben. Dabei war von Null zu beginnen, denn keine Lokomotive, kein Waggon, kein Gleis waren vorhanden und der Lokschuppen in Jöhstadt war eine baufällige Ruine. Mit unglaublichen Kräften schaffte es der ständig wachsende Verein, diese Museumsbahn von Jöhstadt aus bis Steinbach etappenweise wieder aufzubauen und zu betreiben. Deshalb kommen Sie mit uns, wenn es in Jöhstadt heißt: "Zum Zug nach Steinbach bitte einsteigen!". Langsam schnaufend zieht die alte Dame, ein Dampflok der sächsischen Baureihe IV-k, ihren Zug durch das Schwarzwassertal hinab zum Bahnhof Schlössel. Gleich geht die Fahrt weiter zum Haltepunkt "Loreleyfelsen", der idyllisch am Fuße des gleichnamigen Felsens liegt. An dieser Bedarfshaltestelle nutzen die Gäste gerne die Möglichkeit einer Wanderung hinab nach Schmalzgrube. Dabei werden Sie zu Ihrer Linken vom Schwarzwasser und zur Rechten von der Bahnstrecke begleitet und können einen Zug an der Strecke erleben oder mit etwas Glück auch ein Reh beobachten. Bevor unser Zug in den Bahnhof Schmalzgrube einfährt, durchfahren wir noch die große Fotokurve, an der sicher schon tausende Meter Film abgelichtet wurden. An den Fahrtagen, an den ein Zweizugbetrieb auf der Strecke herrscht, dient diese Bahnhof als Kreuzungsbahnhof und der zuerst eingefahrene Zug muss auf den Gegenzug warten, um die Fahrt fortsetzen zu können. Die ideale Gelegenheit für die Foto- und Videofreunde. Nun durchfahren wir wieder das etwas breiter werdendes Tal und erreichen paralell zur Straße den Haltepunkt Forellenhof. Bald darauf verschnauft der Zug am Haltepunkt Stolln. In unmittelbarer Nähe dieser Haltestelle befindet sich das Mundloch des Besucherbergwerkes "Andreas-Gegentrum-Stollen". Hier sind auch meist an den Fahrtagen der Bahn Führungen möglich. Reizvoll ist von hier aus auch eine Wanderung in Richtung Steinbach. Unser Zug aber erreicht gleich den Haltepunkt Wildbach. Nur noch wenige hundert Meter trennen uns vom Endbahnhof Steinbach, der größten Bahnhof der Strecke. Hier wird die Lok auf die Bergfahrt vorbereitet und an das andere Zugende umgesetzt. Dabei besteht die Möglichkeit, die Lok beim Ergänzen der Wasservorräte am legendären Steinbacher Wasserhaus zu beobachten. Bald beginnt nun wieder die Fahrt in Richtung Jöhstadt, die sicher auch für Sie das eine oder andere Erlebnis bereit hält. An beiden Endbahnhöfen befinden sich
genügend Parkmöglichkeiten. In den Zügen ist meist auch ein bewirtschafteter
Büffet- oder Aussichtswagen eingestellt. Es besteht auch die Möglichkeit
zum Fahrradtransport in den Zügen, da der ehemalige Bahndamm in Richtung
Wolkenstein als Rad- und Wanderweg ausgebaut ist, und so kommen auch die Radfreunde
auf ihre Kosten. Gute Reise nach dem Motto der Pressnitztalbahn:"Reisen
wie zu Großmutters Zeiten."!
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